Der Schweizer Franken ist das offizielle Zahlungsmittel in der Schweiz und in Liechtenstein sowie in der italienischen Enklave Campione d’Italia, obwohl in einigen Kantonen auch Zahlungen im Euro akzeptiert werden. Die vier Landessprachen der Schweiz – Deutsch, Rätoromanisch, Französisch und Italienisch – sind auf allen Banknoten des Schweizer Frankens abgebildet.
Der letzte Franken in Europa
Der erste Franken, der dem französischen Franc gleichgestellt war, wurde 1798 von der Helvetischen Republik eingeführt, nachdem in den 26 Kantonen der Schweiz rund 860 verschiedene Münzen erschienen waren. Der offizielle Schweizer Franken, wie wir ihn heute kennen, wurde jedoch erst 1850 eingeführt, als bekannt gegeben wurde, dass nur der Bundesrat das Recht haben würde, in der Schweiz Geld auszugeben.
Bis 1920 bildete die Schweiz zusammen mit Belgien, Frankreich und Italien die Lateinische Münzunion, deren Währungen an den Silberpreis gebunden waren. Später, in den 70er Jahren, wurde der Preis des Frankens an den Goldpreis gebunden, was bis zum Jahr 2000 dauerte.
Die Schweiz ist das einzige Land in Europa, das noch Franken ausgibt und verwendet. Andere europäische Länder, die früher die Franken als offizielle Währung verwendeten – Frankreich, Belgien und Luxemburg – haben schließlich den Euro angenommen.
Die neueste, neunte Serie der Schweizer Banknoten wurde im April 2016 in Umlauf gebracht und zeichnet sich dadurch aus, dass zum ersten Mal keine menschlichen Gesichter mehr abgebildet sind. Stattdessen ist das Leitmotiv der neuen Banknotenserie „die verschiedenen Gesichter der Schweiz“. Jede Banknote hat ein anderes Motiv: 10 CHF – Zeit, 20 CHF – Licht, 50 CHF – Wind, 100 CHF – Wasser, 200 CHF – Materie und 1000 CHF – Sprache. Was ist wesentlich, gehört die 1000-Franken-Note, die im März 2019 ausgegeben wurde, zu den wertvollsten Banknoten der Welt. Dies ist besonders interessant, da andere Länder ihre Banknoten mit hohem Nennwert langsam aus dem Verkehr ziehen. Die Mehrheit der europäischen Länder hat bereits 2016 die Produktion von 500-Euro-Banknoten eingestellt, um Kriminalität wie Steuerhinterziehung und Terrorismusfinanzierung zu bekämpfen. Die Schweizer hingegen widersetzen sich dem internationalen Trend und modernisieren ihre Banknoten, insbesondere die mit dem höchsten Nennwert. Was ist der Grund dafür? Warum lieben die Schweizer die Banknoten so sehr?
Währung als Nationalstolz der Schweizer
Erstens, schätzen die Schweizer die Anonymität und Freiheit, die ihnen das Bargeld bietet, und die Tatsache, dass sie damit ihre Ausgaben besser verfolgen können. Zweitens ist es laut Forschungen der Soziologen ein kulturelles Phänomen. Die Schweizer identifizieren sich mit Bargeld, auch weil sie sich selbst so sehen. Sie sind ein Volk, das seine Privatsphäre schätzt und sich nicht gerne vorschreiben lässt, was es zu tun hat. Sie sehen sich selbst als anders als ihre europäischen Nachbarn und bewahren sorgfältig die Traditionen, die sie auszeichnen, wie Sprachen, politisches System oder eben die Währung. Und sie haben viel, worauf sie stolz sein können. Dank politischer Stabilität, einer vernünftigen Geldpolitik und einer stabilen Wirtschaft ist der Schweizer Franken heute eine der wichtigsten konvertierbaren Währungen der Welt (neben dem Euro, dem Dollar und dem Yen).
Für Ausländer, die in Franken verdienen, hat die Schweizer Währung jedoch noch einen weiteren großen Vorteil: den hohen Wechselkurs, der auf dem Höhepunkt (im Oktober 2022) den schwindelerregenden Preis von 5,12 PLN erreichte. Das bedeutet, dass die Arbeit in der Schweiz jetzt eine Chance ist, trotz der konstant hohen Unterhaltungskosten, eine beträchtliche Menge Geld zu verdienen und zu sparen.